Baufinanzierung richtig gedacht
Die Baufinanzierung im Überblick: Günstige Konditionen und klare Strukturen
Eine Baufinanzierung ist ein wichtiger Schritt beim Hausbau oder Immobilienerwerb. Dabei solltest du sowohl auf günstige Zinsen achten als auch eine gut strukturierte Finanzierung wählen. Hier sind die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Günstige Konditionen: Ein niedriger Bauzins kann dir tausende Euro sparen, bis du deine letzte Rate zahlst. Aktuell liegt der Zinssatz für eine Baufinanzierung im Juni 2023 bei etwa 4,1 Prozent pro Jahr (Zinsbindung: 10 Jahre, Beleihung: bis 80 Prozent). Seit Oktober 2022 schwankt das Baugeld im 10-Jahres-Bereich zwischen 3,5 und 4,2 Prozent.
- Klare Struktur: Eine einfache Baufinanzierung ist oft besser als eine komplizierte Variante mit beispielsweise Bausparverträgen. Achte darauf, dass die Struktur der Finanzierung zu deinen Bedürfnissen passt.
So gehst du vor:
- Informiere dich bei deiner Hausbank über ihre Baufinanzierungsoptionen.
- Sprich zusätzlich mit großen Finanzierungsvermittlern wie Dr. Klein, Interhyp oder Baufi24. Sie bieten passende Konzepte und umfassende Zinsvergleiche an.
- Alternativ sprich mit unseren freien Finanzierungsvermittlern.
Inhalte des Ratgebers:
- Aktuelle Baufinanzierung: Leichte Zinssteigerung Anfang Juni 2023
- Kosten der Immobilie: Wie viel ist angemessen?
- Eigenkapital: Wie viel solltest du mitbringen?
- Nebenkosten: Welche Kosten kommen auf dich zu?
- Günstige Immobilienfinanzierungen: Wo findest du sie?
- Vorteile der großen Kreditvermittler: Warum sie empfehlenswert sind
- Auswahl der richtigen Bank: Worauf solltest du achten?
- Ausgabenanteil des Einkommens: Wie viel kannst du investieren?
- Wichtige Aspekte der Baufinanzierung: Finanzierungsbestätigung, Zinsen, Tilgung
Informiere dich umfassend über die Baufinanzierung, um die beste Entscheidung für dein Bauprojekt zu treffen.
1. Aktuelle Baufinanzierung: Baugeld Anfang Juni 2023 leicht gestiegen
Wenn du planst, im Frühjahr oder Sommer 2023 eine Immobilie zu finanzieren, stehen hohe Kaufpreise und gestiegene Zinsen als Herausforderungen im Raum. Hier erfährst du, was dafür und dagegen spricht:
- Geldentwertung: Die Inflation in Deutschland betrug im Mai 2023 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dadurch verliert dein angespartes Geld schnell an Kaufkraft. Eine Möglichkeit, der Inflation entgegenzuwirken, besteht darin, dein Geld in Sachwerte wie eine Immobilie umzuwandeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Immobilien möglicherweise nicht in demselben Maße von der allgemeinen Preissteigerung profitieren.
- Immobilien- und Baupreise: In den letzten zehn bis zwölf Jahren sind die Immobilienpreise stark angestiegen. Allerdings gab es zuletzt einen leichten Rückgang. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 3,6 Prozent gesunken. Solch deutliche Rückgänge gab es zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Daher ist es aktuell wichtiger, beim Immobilienkauf auf einen guten Preis zu verhandeln, anstatt auf Wertsteigerungen nach dem Kauf zu spekulieren.
- Anstieg der Bauzinsen: Im Jahr 2022 stiegen die Hypothekenzinsen stark an, erreichten jedoch im November eine Seitwärtsbewegung. Derzeit liegt der Zinssatz für eine Baufinanzierung mit 10 Jahren Zinsbindung bei etwa 3,9 bis 4,5 Prozent pro Jahr, abhängig von der Beleihungsauslauf und Zinsbindungsdauer.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es gute Gründe, sich jetzt mit einer Immobilienfinanzierung zu beschäftigen. Beachte jedoch, dass es knapp werden könnte. Hier sind drei aktuelle Tipps zur Baufinanzierung:
- Verhandle den Kaufpreis, wenn du ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwirbst. Die Aussicht, hier noch echtes Geld zu sparen, ist derzeit besser als im Jahr 2022.
- Überlege sorgfältig, ob du in diesen Monaten ein Bauprojekt angehen möchtest. Aufgrund der steigenden Baukosten ist es schwierig, verlässlich zu planen. Versuche, mit den Handwerkern Festpreise zu vereinbaren.
- Setze nicht automatisch auf das erste Bankangebot, sondern strebe eine optimale Baufinanzierung an, indem du verschiedene Angebote vergleichst.
Wenn du eine Immobilie finanzieren möchtest, um selbst darin zu wohnen, ist dieser Ratgeber genau das Richtige für dich. Wenn du bereits eine Baufinanzierung hast, findest du wichtige Hinweise in unserem Ratgeber zur Anschlussfinanzierung. Wenn du eine Immobilie als Kapitalanlage nutzen möchtest, lies unseren Ratgeber zur Kapitalanlage für weitere Informationen.
2. Wie viel darf die Immobilie kosten?
Wenn es um den Gedanken an die eigenen vier Wände geht, spielt das Geld eine entscheidende Rolle – angefangen vom passenden Budget bis hin zur Finanzierung der Immobilie.
- Wie hoch darf deine monatliche Rate sein? (in Euro) Bedenke, dass du diesen Betrag über die gesamte Laufzeit aufbringen musst.
- Wann möchtest du schuldenfrei sein? (in Jahren) Je länger du Zeit hast, desto höher darf der Kaufpreis der Immobilie sein. Beachte jedoch, dass du bis zum Renteneintritt schuldenfrei sein solltest.
- Wie viel Geld hast du bereits angespart? (in Euro) Je mehr Eigenkapital du hast, desto höher darf der Kaufpreis der Immobilie sein. Du solltest mindestens die Kosten für Makler, Grunderwerbsteuer und Notar aus eigener Tasche tragen können.
- Wo möchtest du die Immobilie kaufen? Bei der Berechnung gehen wir davon aus, dass ein Makler beteiligt ist. Ohne Makler kannst du entsprechend einen höheren Betrag finanzieren.
Weitere Hinweise dazu, wie du die monatliche Rate für deine Baufinanzierung festlegst und welchen Teil deines Einkommens du höchstens für das Wohnen ausgeben solltest, findest du weiter unten in diesem Text.
3. Wie viel Eigenkapital benötigst du?
Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle bei der Immobilienfinanzierung. Es ermöglicht dir einerseits die Abdeckung der direkten Kaufnebenkosten und andererseits einen Teil des Kaufpreises. In der folgenden Tabelle findest du eine kleine Bilanz beim Kauf von Immobilien:
Wofür wird das Geld benötigt? | Wo kommt es her? |
Kasse für Kaufnebenkosten | Eigenkapital |
Neues Haus / neue Wohnung | Eigenkapital und Baukredit |
Als Eigenkapital kannst du alles verwenden, was du in Geld umwandeln kannst, um den Kaufpreis oder die Nebenkosten zu bezahlen. Dazu zählen vor allem Guthaben auf Giro-, Spar- und Tagesgeldkonten sowie Guthaben aus Bausparverträgen. Besonders praktisch ist es, wenn dein Bausparvertrag bereits zuteilungsreif ist, da du dann kurzfristig auf dieses Geld zugreifen kannst. Ein Bauspardarlehen aus einem alten Vertrag lohnt sich dagegen in der Regel nicht.
Eine weitere Quelle für Eigenkapital sind Aktien und andere Wertpapiere wie Investmentfonds. Die meisten dieser Papiere können kurzfristig verkauft werden. Wenn dein Eigenkapital knapp bemessen ist, ist ein Verkauf in der Regel sinnvoll. Wenn du die Finanzierung jedoch bequem bewältigen kannst, solltest du abwägen, ob du eine Wertsteigerung erwartest.
Weiteres angespartes Kapital findest du in privaten Lebensversicherungen und Riester-Verträgen. Beide liefern dir einerseits Eigenkapital, erfordern jedoch Abschläge auf dein Guthaben oder (bei der Wohn-Riester-Entnahme) umfangreiche Regeln beachtet werden müssen.
Gibt es feste Vorgaben für die Höhe des Eigenkapitals?
Grundsätzlich gilt: Du solltest mindestens die Nebenkosten des Immobilienkaufs aus Eigenkapital finanzieren können. Andernfalls wird es schwierig, überhaupt einen Darlehensgeber zu finden.
Idealerweise sollte das Eigenkapital mindestens die Nebenkosten und 20 Prozent des Kaufpreises abdecken. Dadurch verringert sich das Risiko für die Bank erheblich, und du kannst die niedrigen Bauzinsen optimal nutzen. Solltest du die Formel „Nebenkosten plus 20 Prozent des Kaufpreises“ nicht erreichen, sind die Banken jedoch auch mit deutlich weniger zufrieden.
Denke jedoch daran, dass du nach der Finanzierung eine Notreserve halten solltest. Als Faustregel werden häufig zwei bis drei Monatsgehälter empfohlen. Alternativ dazu kannst du mit einem Abruf- oder Rahmenkredit sicherstellen, dass du schnell an Geld kommst, wenn beispielsweise größere Reparaturen anstehen.
Sichere deinen Baukredit mit einer Risikolebensversicherung ab:
- Große Kreditsummen sollten immer mit einer Risikolebensversicherung abgesichert werden. Im Falle deines Todes zahlt die Versicherung eine feste Summe an deine Familie.
- Von uns empfohlene Anbieter: die Allianz bietet eine Risikolebensversicherung an.
Wir stehen dir bei Fragen rund um das Thema Eigenkapital und Immobilienfinanzierung gerne zur Verfügung.
Informiere dich außerdem unten in diesem Text darüber, wie du die monatliche Rate für deine Baufinanzierung festlegst und welchen Teil deines Einkommens du maximal für das Thema Wohnen ausgeben solltest. Wir helfen dir, den optimalen Finanzierungsplan zu erstellen.
4. Wie hoch liegen die Nebenkosten beim Immobilienerwerb?
Die Höhe der Nebenkosten beim Immobilienerwerb liegt zwischen etwa 5 und 12 Prozent. Dabei spielen die Grunderwerbsteuer und die Beteiligung eines Maklers eine entscheidende Rolle.
Die Nebenkosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:
- Notar- und Grundbuchkosten: Diese belaufen sich in der Regel auf etwa 2 Prozent des Kaufpreises.
- Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland liegt sie zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.
- Maklerprovision: Die Höhe der Maklerprovision ist nicht gesetzlich festgelegt. Häufig verlangen Makler vom Käufer 3 Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer, also insgesamt 3,57 Prozent.
Beispielweise betragen die Nebenkosten bei einem Verkauf ohne Makler in Bayern oder Sachsen insgesamt nur 5,5 Prozent. Bei einem Verkauf mit Makler und hoher Grunderwerbsteuer können die Nebenkosten dagegen bis zu 12 Prozent betragen.
Es gibt jedoch eine positive Entwicklung in Bezug auf die Maklerprovision. Seit Ende 2020 müssen Verkäufer, die einen Makler beauftragen, eine Maklerprovision in gleicher Höhe wie der Käufer zahlen. Dadurch ist die Käuferprovision in Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Hamburg und Hessen im Vergleich zur früheren Regelung deutlich gesunken.
Die genauen Notar- und Grundbuchkosten variieren je nach tatsächlichem Aufwand des Grundbuchamts und Notars. Die angegebenen 2 Prozent dienen als Richtwert. Es sei darauf hingewiesen, dass die Höhe der Käuferprovision nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.
5. Preiswerte und günstige Immobilienfinanzierungen:
Wenn du nach günstigen Immobilienfinanzierungen suchst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein erstes Angebot einzuholen. Du kannst dich entweder an eine Bank, einen Vermittler oder eine Bausparkasse wenden.
Wichtig ist, dass du dir genau erklären lässt, warum der Berater ein bestimmtes Finanzierungskonzept vorschlägt. Insbesondere bei Finanzierungen mit Bausparverträgen (sogenannte Bauspar-Sofortfinanzierungen) solltest du vorsichtig sein. Obwohl die Zinssätze auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, sind solche Finanzierungen oft unnötig kompliziert und häufig teurer als ein einfacher Bankkredit mit festen Raten (Annuitätendarlehen).
Bei einem ersten Finanzierungsgespräch ist es ratsam, Unterlagen über das gewünschte Objekt mitzubringen, mindestens das Exposé. Wenn du das Finanzierungskonzept mit Zinsen und Tilgung besser verstehen möchtest, lies vorab den Abschnitt über Grundbegriffe bei der Baufinanzierung.
Beim ersten Gespräch wirst du möglicherweise feststellen, dass dein persönlicher Zinssatz höher ist als die Angebote aus der Werbung. Das liegt daran, dass die beworbenen Zinssätze in der Regel nur für Finanzierungen mit viel Eigenkapital gelten. Außerdem erhältst du ohne weitere Unterlagen zu deinem Einkommen und Vermögen vorerst nur ein unverbindliches Finanzierungsangebot.
Um ein verbindliches Angebot von der Bank zu erhalten, gibt es bestimmte Eigenschaften, die von den Banken positiv oder kritisch betrachtet werden. Positiv bewertet werden beispielsweise der Beamtenstatus, ein Angestelltenverhältnis, die eigene Nutzung der Immobilie, ein hoher fester Gehaltsanteil, Immobilien in guten Lagen und Neubauobjekte bzw. Immobilien in gutem Zustand. Kritisch gesehen werden hingegen eine Probezeit bei Angestellten, Selbstständigkeit, hohe variable Gehaltsanteile, Objekte zur Vermietung, Immobilien in weniger guten Lagen oder in schlechtem Zustand sowie ein niedriger Schufa-Score oder negative Einträge.
Lass dir das erste Angebot ausführlich erläutern, damit du es vollständig verstehst, insbesondere in Bezug auf Zinssätze und Laufzeiten. Erst dann bist du in der Lage, dieses Angebot mit Angeboten anderer Banken zu vergleichen.
Wenn du planst, ein besonders klimafreundliches Haus zu bauen oder zu kaufen, kannst du möglicherweise auch den zinsgünstigen Kredit „Klimafreundlicher Neubau“ der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beantragen. Dieser Kredit ermöglicht dir eine Kreditsumme von bis zu 150.000 Euro, die du mit einer ergänzenden Baufinanzierung kombinieren kannst. Die Anforderungen an den Neubau sind jedoch streng. Weitere Informationen zu diesem Kredit findest du in unserem Ratgeber.
6. Die Vorteile großer Kreditvermittler: Warum sie eine gute Wahl sind
Wenn es um die Suche nach der passenden Baufinanzierung geht, können große Kreditvermittler viele Vorteile bieten. Egal, ob du bereits bei einer Bank, Bausparkasse oder einem anderen Kreditvermittler warst, es ist wichtig, die Gespräche so zu organisieren, dass du einen aktuellen Überblick über die Angebote möglichst vieler Banken erhältst.
Hier sind einige der Vorteile, die Kreditvermittler bieten:
- Umfassender Vergleich: Kreditvermittler haben Zugriff auf die Angebote mehrerer Hundert Banken, Versicherungen und Bausparkassen. Dadurch können sie eine Vielzahl von Optionen vergleichen und dir dabei helfen, die beste Finanzierungslösung zu finden.
- Spezialisierung auf Baufinanzierung: Die genannten Kreditvermittler sind auf Baufinanzierungen spezialisiert und verfügen über langjährige Erfahrung in diesem Bereich. Dadurch haben sie ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten und können gezielt auf deine Bedürfnisse eingehen.
- Kostenlose und unverbindliche Beratung: Bei den großen Kreditvermittlern erhältst du in der Regel eine kostenlose und unverbindliche Beratung. Das bedeutet, dass du die Möglichkeit hast, dich ausführlich über verschiedene Finanzierungsoptionen informieren zu lassen, ohne dabei direkt an einen Vertrag gebunden zu sein.
- Breites Netzwerk an Partnern: Die Kreditvermittler arbeiten mit einer Vielzahl von Finanzierungspartnern zusammen, darunter Sparkassen und Volksbanken. Dadurch haben sie Zugriff auf eine breite Palette von Produkten und können maßgeschneiderte Lösungen für dich finden.
- Flexibilität bei der Beratung: Die Kreditvermittler bieten unterschiedliche Beratungsoptionen an, darunter telefonische, Video- und Vor-Ort-Beratung. Du kannst den Kanal wählen, der dir am besten passt und dich bequem von zu Hause oder an einem ihrer Standorte beraten lassen.
Die großen Kreditvermittler wie Dr. Klein, Interhyp oder Baufi24, haben sich als vertrauenswürdige und zuverlässige Partner in der Baufinanzierung etabliert. Mit ihrer Expertise und ihrem breiten Netzwerk können sie dir helfen, die richtige Finanzierungslösung für dein Projekt zu finden.
7. Welche Bank solltest du wählen? Kriterien für die Auswahl
Bei der Auswahl einer Bank für deine Baufinanzierung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Wenn du eine genaue Kalkulation anstrebst, solltest du letztendlich die Bank wählen, die das beste Angebot macht, das heißt, die niedrigsten Zinsen verlangt. Ein guter Vergleichsmaßstab ist der Zinssatz oder die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist. Bei einem solchen Vergleich mehrerer Angebote sollte die Festzinszeit jeweils gleich sein. Es spielt dabei keine Rolle, ob du den Baukredit direkt von einer Bank oder über einen Kreditvermittler erhältst.
Ein wichtiger Punkt ist jedoch die Bearbeitungszeit der ausgewählten Bank. Angesichts des knappen Angebots an Immobilien an vielen Standorten ist es wichtig, eine verbindliche Kreditentscheidung oder -zusage schnellstmöglich vorlegen zu können. Frage also unbedingt, wie lange die günstigste Bank für die Bearbeitung deines Kreditantrags benötigt. Manchmal (aber nicht immer) ist die Bank, bei der du dein Gehaltskonto führst, etwas schneller. Sie kann deinen Antrag schneller bearbeiten, indem sie einen Blick auf dein Konto wirft, um dein Einkommen und deine regelmäßigen Ausgaben zu überprüfen.
8. Wie viel Prozent des Einkommens darfst Du ausgeben?
Anhand dieser Faustformel kannst du dein Budget für deine Immobiie festhalten oder auch von Deiner persönlichen Situation ausgehen.
Das betrifft etwa die mögliche Rate für Deinen Baukredit: Am einfachsten kannst Du diese mit einer einfachen Faustregel festlegen: Es gilt als finanziell „gesund“, wenn Du höchstens ein Drittel des Haushaltsnettoeinkommens für das Thema Wohnen aufwendest, also entweder für die Miete oder eben für die Baufinanzierung an die Bank.
Ihren Ursprung hat diese Faustformel wahrscheinlich in der tatsächlichen Belastung der meisten Mieter. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts liegt diese Mietbelastung häufig um die 30 Prozent. Allerdings sind die „kalten“ Nebenkosten oder Betriebskosten (wie Wasser, Grundsteuer oder Müllabfuhr), die der Mieter trägt, hier bereits enthalten.
Beispielrechnung: Monatsrate nach einer Faustformel
Haushaltseinkommen | + 5.000 € |
Ein Drittel für Wohnen sind dann: | + 1.650 € |
Abzug „kalte“ Nebenkosten / Betriebskosten | – 200 € |
Abzug Hausgeld für Eigentumswohnung | – 200 € |
So hoch darf Deine Kreditrate | = 1.250 € |
Wenn Du die mögliche Kreditrate nicht nach einer Faustformel berechnen möchtest, kannst Du auch von Deiner persönlichen Situation ausgehen. Wohnst Du noch zur Miete, beginnt die Berechnung mit Deiner aktuellen Kaltmiete. Diese entfällt nach dem Umzug in die neue Immobilie. Heizungs- und Stromkosten musst Du dagegen weiterhin bezahlen, ebenso die Kosten für Müllabfuhr oder die Grundsteuer. Ebenso individuell wie Deine aktuelle Kaltmiete ist der Betrag, den Du bisher monatlich sparen konntest.
Beispielrechnung: Monatsrate auf Basis Kaltmiete
Deine aktuelle Kaltmiete | + 1.200 € |
Wie viel Geld sparst Du | + 600 € |
Abzug „kalte“ Nebenkosten / Betriebskosten | – 200 € |
Abzug Hausgeld | – 200 € |
So hoch darf Deine Kreditrate | = 1.400 € |
Das Ergebnis der individuellen Berechnung muss also nicht unbedingt dem der Faustformel entsprechen.
So kommst Du von der Monatsrate zu Deinem Budget
Wie viel an Kredit Du Dir mit dieser Monatsrate leisten kannst, hängt dann unter anderem davon ab, wie viel Zeit Du Dir für die Rückzahlung des Kredits geben willst: Je länger Du Monat für Monat diesen Betrag aufbringst, umso höher ist die Kreditsumme.
Viele Eigenheim-Besitzer planen, im Alter mietfrei zu wohnen. Dann sollte das Haus oder die Wohnung spätestens zum Renteneintritt abbezahlt sein. Wer also mit 35 Jahren seine Baufinanzierung beginnt, und mit 65 oder 67 Jahren in Rente gehen möchte, hat 30 oder 32 Jahre Zeit.
Für eine Rate von 1000 Euro und einer Laufzeit von 30 Jahren errechnet sich so bei einem Zinssatz von 3,85 Prozent pro Jahr eine maximale Kreditsumme von 250.000 Euro.
9. Wichtig bei der Finanzierung: Finanzierungsbestätigung, Zins, Tilgung
Bei einer Baufinanzierung sind bestimmte Begriffe wichtig, die du kennen solltest, um besser informiert zu sein. Diese Begriffe werden dir von deinem Finanzierungsberater während des Prozesses begegnen. Hier sind einige wichtige Begriffe im Zusammenhang mit der Baufinanzierung:
- Finanzierungsbestätigung oder Finanzierungszusage:
- Dieses Schreiben von deinem Kreditvermittler oder deiner Bank bestätigt, dass du bereits mit einer Bank gesprochen hast und ihnen die erforderlichen Unterlagen zu deinem Einkommen und Vermögen vorgelegt hast.
- Eine Finanzierungsbestätigung ist kein standardisiertes Dokument und kann sowohl unverbindlich als auch verbindlich sein. Sprich daher unbedingt mit deinem Finanzierungsberater darüber.
- Sollzins, effektiver Jahreszins, Nominalzins:
- Früher gab es bei den meisten Bankdarlehen Unterschiede zwischen dem Effektivzins und dem Nominalzins, hauptsächlich aufgrund der unterjährigen Verzinsung.
- Seit der Einführung der Verbraucherkreditrichtlinie im Jahr 2010 wurde der Nominalzins durch den Sollzins ersetzt.
- Der Sollzinssatz ist der jährlich auf das Darlehen angewendete Prozentsatz, während der Effektivzins weitere Kosten der Baufinanzierung berücksichtigt.
- Banken müssen seit 2016 auch die Kosten für die Wertermittlung und Besicherung der Immobilie in den Effektivzins einbeziehen.
- Der Effektivzins wird für die gesamte Laufzeit des Darlehens berechnet und beinhaltet auch den Zinssatz, mit dem die Bank nach Ablauf der Zinsbindung weiterrechnet.
- Zinsbindungsfrist oder Sollzinsbindung:
- Bei der Erstfinanzierung vereinbarst du mit dem Kreditgeber einen festen Zinssatz für eine bestimmte Dauer, die als Zinsbindungsfrist oder Sollzinsbindung bezeichnet wird.
- Falls das Baukreditdarlehen bis zum Ende dieser Frist noch nicht vollständig zurückgezahlt ist, wird bei der Anschlussfinanzierung ein neuer Zinssatz vereinbart.
- Generell gilt: Je kürzer die Zinsbindungsfrist, desto günstiger ist der angebotene Zinssatz. Allerdings steigt auch das Zinsänderungsrisiko bei einer kurzen Frist.
- Eine lange Zinsbindungsfrist kann das Darlehen teurer machen, bietet jedoch Schutz vor steigenden Zinsen während der Laufzeit.
- Tilgungssatz:
- Bei einem üblichen Bankdarlehen wird eine feste monatliche Rate vereinbart, die aus einem Zins- und einem Tilgungsteil besteht.
- Der Tilgungssatz gibt an, welcher Prozentsatz der monatlichen Rate zur Tilgung der Darlehenssumme verwendet wird.
Darlehen | Sollzins pro Jahr | Zinsen pro Jahr | Zinsen pro Monat | Anfängliche Tilgung pro Jahr | Tilgung pro Jahr | Tilgung pro Monat | Gesamtrate pro Monat (Annuität) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
200.000 € | 3,00 % | 6.000 € | 500 € | 2,00 % | 4.000 € | 334 € | 884 € |
Mit jeder Monatsrate verringert sich die Restschuld, da der Tilgungsanteil steigt. Der Tilgungssatz wird bereits bei der Berechnung des maximalen Kaufpreises festgelegt. In der Regel wird eine Standard-Bankfinanzierung mit einem Tilgungssatz von 2 Prozent angeboten. Dieser Satz ist jedoch oft zu niedrig, um bis zum Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Es ist wichtig, die anfängliche Festlegung des Tilgungssatzes nicht zu ändern.
- Art der Tilgung: Anstelle eines Annuitätendarlehens empfehlen Bankvertreter oder Vermittler manchmal eine Baufinanzierung, bei der die Tilgung nicht für den Baukredit verwendet wird, sondern für einen anderen Sparvertrag wie einen Bausparvertrag, einen Fondssparplan oder eine Lebensversicherung. Diese Tilgungsarten können jedoch riskant sein, da der Sparvertrag nach Abzug von Kosten und Steuern einen höheren Wertzuwachs bringen muss als die Kosten des Darlehens. Es ist ratsam, solche Konzepte abzulehnen, wenn man Nachfinanzierungen vermeiden möchte. Eine Ausnahme bilden Bauspar-Sofortfinanzierungen, die gelegentlich günstig sein können. Der Vergleich mit einem Bankkredit ist jedoch nicht einfach, da Bausparkassen den Effektivzins für das gesamte Konzept in der Regel nicht angeben.
- Sondertilgungen: Sondertilgungen bieten eine gute Möglichkeit, die Rückzahlung des Darlehens zu beschleunigen. Die meisten Banken bieten von sich aus Möglichkeiten zur Sondertilgung an, z. B. 5 Prozent der anfänglichen Darlehenssumme. Für eine höhere Sondertilgung verlangen sie in der Regel einen höheren Zins. Eine höhere laufende Tilgung wird hingegen oft mit einem besseren Angebot belohnt. Es ist wichtig, langfristig tragbare Raten abzuwägen. Sondertilgungsoptionen bieten in jedem Fall mehr Flexibilität, sollten jedoch nur dann gegen einen höheren Zinssatz in Anspruch genommen werden, wenn du sie tatsächlich nutzen kannst, z. B. bei erwarteten Weihnachtsgeldern, Boni oder Erbschaften.
Um deine Immobilienfinanzierung genauer zu planen, empfehlen wir dir, uns gerne anzusprechen bzw. uns zu schreiben.
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